Teamtraining schweißt die Jugendlichen zusammen
Villingen-Schwenningen. Wer übers Wasser soll, der muss schwimmen oder braucht ein Boot. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Am besten, man baut sich selbst ein Floß. Diese Aufgabe hatten die neuen Schüler des einjährigen Berufskollegs der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen bei ihrem Teamtag vor der Brust, bei dem es darum ging, als Gruppe Aufgaben zu lösen und kleine Abenteuer zu bestehen.
In der zweiten Schulwoche ging es für die Klasse 1BKFH am Teamtag zur Linachtalsperre, wo den Schülern Bretter, Seile und Fässer aus Kunststoff zur Verfügung standen, um etwas Schwimmfähiges zu bauen und damit die an dieser Stelle doch imposant breite Linachtalsperre zu überqueren. Alle Jugendlichen mussten irgendwie die 70m Wasser überqueren und zum Beweis ein Foto von sich auf dem anderen Ufer machen.
Wie man aus den Materialien ein Floß bauen konnte, wurde den Jugendlichen nicht gesagt. Das musste sich die Klasse selbst durch Versuch und möglicherweise auch Irrtum erarbeiten. In der Gruppe mit den noch fremden Klassenkameraden mussten Ideen gefunden und durch eigenes Tun umgesetzt werden. Egoismen waren fehl am Platz und ausnahmsweise waren die Lehrer Weierich, Fischer und Schäfer nicht dazu da, um bei Unsicherheiten gefragt zu werden. Dass die Aufgabe Flussüberquerung schließlich gemeistert wurde und nach zwei Überfahrten alle gut am anderen Ufer ankamen, zeigen die Bilder, worauf ausnahmslos trockene Kleidung zu sehen ist.
Dieses Teamtraining zu Beginn des neuen Schuljahres dient dazu, dass sich eine belastbare Gruppe formiert und sich die Jugendlichen besser kennenlernen – nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst, wie sie an knifflige Aufgaben herangehen und wo sie sich von den Klassenkameraden möglicherweise eine Scheibe abschneiden könnten.
Vor den Jugendlichen liegt ein Vollzeitschuljahr, an dessen Ende die Fachhochschulreife stehen soll, die auch Fachabitur genannt wird und zu einem Bachelorstudium an den Fachhochschulen des Landes berechtigt. In manchen Fällen steht mit der Fachhochschulreife auch die Tür einer Universität offen, je nach Studiengang.
Um in einem Studium nicht im kalten Wasser unterzugehen und um seine Seminararbeit am Berufskolleg schreiben zu können, sollte man sich in einer Bibliothek bewegen können wie der Fisch im Wasser. Deshalb sind die Berufskolleg-Schüler der Gewerbeschule auch schon in der Bibliothek der Hochschule Furtwangen gewesen, um sich dort die Katalogrecherche, das Ordnungssystem der Bücher sowie die Leihe und Fernleihe zeigen zu lassen.
Auch wenn das Schuljahr schon begonnen hat, so könnten interessierte Jugendliche mittels einer Blitzbewerbung und schnellem Handeln doch noch ins aktuelle Jahr des einjährigen Berufskollegs der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen einsteigen, sagt der zuständige Lehrer Weierich. Den beliebten Teamtag können etwaige Neuzugänge aber nur noch in den Erzählungen der Klassenkameraden nacherleben.